In den Abendstunden des 7. Januar kam es im Leuner Stadtteil Lahnbahnhof zu einem folgenschweren Unfall: Beim Abbiegen platzte ein Reifen am Anhänger eines landwirtschaftlichen Zuges, woraufhin der Fahrer die Kontrolle über das Gespann verlor und der Anhänger mitsamt Ladung in ein Fachwerkhaus stürzte.
Baufachberater beurteilt Statik des beschädigten Gebäudes
Auf Anforderung der Feuerwehr begutachtete ein Baufachberater des THW die Statik des angeschlagenen Gebäudes. Er kam zu dem Entschluss, dass eine Bergung des Containers nur nach umfangreichen Abstützmaßnahmen im Inneren des Gebäudes möglich sei. Durch die Kollision des Containers, der ca. 20 t Brennholz geladen hatte, mit der Hauswand, wurden tragende Elemente des Fachwerks beschädigt.
Schnelleinsatzgruppe stützt den beschädigten Gebäudeteil ab
Schließlich rückte die Schnelleinsatzgruppe (SEG) mit 14 Helfern und Helferinnen und 5 Fahrzeugen aus. Dabei kam auch der neue GKW I erstmals zum Einsatz. Vor Ort stellte sich schnell heraus, dass der Einbau von zwei sogenannten „Schwelljochen“ ausreichend ist. Nach einer Beräumung der Schadensstelle von Schutt konnte jeweils ein Trupp mit dem Aufmaß der zwei betroffenen Räume beginnen, während ein weiterer Trupp den mitgeführten Abrollbehälter Rüstholz entlud und die darauf verlasteten Zimmereisägen einsatzbereit machte.
Schließlich konnten die individuell angefertigten Streben, Schwellen und Unterzüge eingebaut werden und so das Gebäude vorläufig gesichert werden.
Aufwändige Bergungsarbeiten verzögern Einsatz
Zur Bergung des havarierten Anhängers wurde ein Bergungsunternehmen beauftragt. Mit einem 100-t-Autokran und den Seilwinden eines LKW-Bergefahrzeugs gelang nach langwierigen Bergungsarbeiten die Aufrichtung von Anhänger und Container. Dabei musste der Container vielfach neu angeschlagen werden, um durch den Zug nicht wieder in das Haus zurückzurutschen.
Den Bergungsprozess beobachteten die THW-Helfer und Helferinnen mit großer Aufmerksamkeit. Der Baufachberater hatte dabei ständig die Statik und Resttragfähigkeit der beschädigten Fachwerkstruktur im Blick.
Zerstörte Hauswand verschlossen
Nach Abschluss der Bergungsarbeiten durch das Bergungsunternehmen wurde die zerstörte Hauswand schließlich mittels OSB-Platten verschlossen, um das Gebäude gegen unbefugten Zutritt zu sichern und vor Witterungseinflüssen zu schützen. Nach der Übergabe der Einsatzstelle an die Feuerwehr und dem Verlasten der Ausstattung konnten die Einsatzkräfte gegen 06:15 Uhr die Einsatzstelle wieder verlassen.
Einsatznummer: | 1/2021 |
Eingesetzte Kräfte: | 0/2/12/14 Baufachberater |
Eingesetzte Fahrzeuge: | GKW I (2. TZ) LKW 13 t WLF mit AB Rüstholz LKW 11 t WLF mit AB EGS MTW (2. TZ) MzKW |
Aufgaben: | Abstützen und Aussteifen Eigentumssicherung |
Einsatzdauer: | ca. 9 Stunden |
Angefordert durch: | Freiwillige Feuerwehr der Stadt Leun |
Andere Einsatzkräfte: | Feuerwehr Polizei Abschleppdienst |