Wetzlar,

Damit ihnen im Einsatz nicht die Luft ausgeht …

… haben Atemschutzgeräteträger (AGT) aus dem THW-Geschäftsführerbereich Gießen gestern Morgen ihre jährliche Belastungsübung in der Atemschutz-Übungsanlage des Lahn-Dill-Kreises in der Feuerwache I der Freiwilligen Feuerwehr Wetzlar absolviert.

Neben dem Multifunktionalen Einsatzschutzanzug (MEA) der THW-Helferinnen und -Helfer gehört beim Einsatz unter schwerem Atemschutz zusätzlich der Pressluftatmer und der Atemanschluss (Vollmaske) zur persönlichen Schutzausrüstung (PSA).

Diese Übung dient neben der arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung nach dem berufsgenossenschaftlichen Grundsatz G 26, der jährlichen Unterweisung über den Atemschutz sowie der jährlichen Einsatzübung innerhalb einer taktischen Einheit unter Atemschutz zur Feststellung der Eignung und zur Fortbildung der Atemschutzgeräteträgerinnen und -träger und ist für die AGT des THW und der Feuerwehr‬ gleichermaßen durch Dienstvorschrift geregelt.

Während der ca. 45 Minuten dauernden Übung müssen die AGT mit einem Atemluftvorrat von 1600 Litern eine Gesamtarbeit von 80 kJ erbringen. Die Übung beginnt im Konditionsraum an den Arbeitsmessgeräten Endlosleiter und Laufband. Danach begehen die AGT die Industriestrecke, in die sie zunächst durch einen Schacht über eine Leiter einsteigen, anschließend mehrere Querstreben unterkriechen und überklettern und schließlich wieder durch einen Schacht aussteigen müssen. Wie im Einsatz unter Atemschutz wird auch in der Übungsanlage grundsätzlich zu zweit vorgegangen. Durch eine Schleuse folgt nun die Orientierungsstrecke im verdunkelten und vernebelten Übungsraum. Im Kriechgang müssen sich die AGT in einem Käfigsystem zurechtfinden, Durchstiege und Rampen überwinden und zum Bewältigen einer Röhre sogar den Pressluftatmer auf beengtem Raum vom Rücken abschnallen, rückwärts hinter sich durch die Röhre schleifen und anschließend wieder aufschnallen. Währenddessen werden im Übungsraum zusätzliche Effekte wie laute Geräusche oder Blitzlicht erzeugt, die die psychische Belastung erhöhen. Zum Abschluss müssen die AGT wieder im Konditionsraum auf dem Fahrrad- und dem Oberarmergometer Arbeit verrichten. Den Übungsverlauf überwachen und steuern Feuerwehrangehörige aus einem Kontrollraum.

Atemschutz ist zur Erfüllung der gesetzlichen Aufgaben des THW im Zivil- und Katastrophenschutz unentbehrlich

Durch den Atemschutz sind die Einheiten des THW in der Lage, ihre Aufgaben auch bei Einsatz- und Gefahrenlagen zu erfüllen, bei denen die Einsatzkräfte durch Sauerstoffmangel oder gesundheitsschädliche Stoffe (Atemgifte) gefährdet würden. Dazu zählen neben Unterstützungsleistungen für die Feuerwehren auch die gesetzlichen Aufgaben des THW im Zivil- und Katastrophenschutz, zum Beispiel im klassischen Bergungseinsatz.

Zur Atemschutzgeräteträgerin/zum Atemschutzgeräteträger können sich Helferinnen und Helfer ausbilden lassen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und körperlich geeignet sind.


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