Aßlar,

Unfall auf der A 45

SEG (Schnell-Einsatz-Gruppe) des THW OV Wetzlar birgt Ladung auf A 45 zwischen Wetzlar und Ehringshausen

Die geladenen Roheisenmasseln haben sich auf der Fahrbahn verteilt

Am Mittwoch kam es zu einem folgenschweren Unfall auf der A 45 bei Ehringshausen. Bei einem mit sogenannten „Roheisenmasseln“ beladenen Sattelzug platzte bei voller Fahrt ein Reifen an der Lenkachse. Der Kraftfahrer verlor daraufhin die Kontrolle über das ca. 40 t schwere Gespann und kollidierte mit der Mittelleitplanke. Dabei verkeilte sich der Auflieger in der Mittelleitplanke und ein Teil der Ladung verteilte sich auf den beiden linken Spuren der Gegenfahrbahn. Die Folge: bereits am frühen Nachmittag bildeten sich auf der stark befahrenen Sauerlandlinie, in beiden Fahrtrichtungen, kilometerlange Staus.

Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Polizei

Nachdem die Unfallstelle durch Feuerwehr, Polizei und Personal der Straßenmeisterei abgesichert war und der Kraftfahrer vom Rettungsdienst zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus verlegt wurde, wurde die technische Unterstützung des Ortsverbandes angefordert. Nach telefonischer Beratung und Rücksprache mit der örtlichen Einsatzleitung wurde die Schnell-Einsatz-Gruppe des Ortsverbandes alarmiert. Eile war insofern geboten, da die partielle Sperrung der Autobahn, die im einsetzenden Berufsverkehr wachsende Staus verursachte, alsbald wieder aufgehoben werden sollte.

SEG – Schnell-Einsatz-Gruppe

Die THW-Ortsverbände sind seit den 1970er Jahren durch die THW-Leitung angewiesen aus den vorhandenen (Teil-)Einheiten mindestens eine Schnell-Einsatz-Gruppe zu bilden. Ziel ist es, nach einer Alarmierung durch einen Bedarfsträger (üblicherweise Feuerwehr oder Polizei) Unterstützung in technischer Hilfe zur Verfügung stellen zu können. Um dieser sehr kurzfristigen Anforderung zu entsprechen, besteht die SEG aus einer kleinen aber leistungsfähigen Mannschaft, bestehend aus einem erfahrenen Gruppenführer und grundsätzlich 5 voll ausgebildeten Helfern mit Funktionsausbildung (z. B. zum Atemschutzgeräteträger, Sanitätshelfer, Kraftfahrer, Maschinist usw.). Vorrangig wird die SEG aus Führungskräften und Helfern der Bergungsgruppe, als universellste Gruppe im Technischen Zug, gebildet. Die Ausstattung der Bergungsgruppe und der dazugehörige Gerätekraftwagen sind auf die Bewältigung eines breiten Aufgabenspektrums ausgelegt. Aber auch Helfer anderer Fachgruppen werden durch besondere Ausbildungen und Übungen auf SEG-Einsätze vorbereitet. So kann schließlich die schnelle technische Hilfeleistung gewährleistet werden.

Rettungsgasse erfordert Konzentration der Kraftfahrer

Bereits nach kurzer Zeit konnten sich die ersten Einsatzkräfte mit dem GKW auf den Weg zur Einsatzstelle machen, während weitere Einsatzkräfte noch Zusatzmaterial, in diesem Fall den Radlader, verluden. Auf der Anfahrt standen die Kraftfahrer vor der besonderen Herausforderung die Großfahrzeuge durch den Stau zu lenken. Die Bildung einer Rettungsgasse stellte auch in diesem Fall einige Verkehrsteilnehmer vor Herausforderungen, da durch zu dichtes Auffahren auf das Vorderfahrzeug wenig Platz zum Rangieren blieb.

Ladungsbergung

Nach dem Eintreffen an der Einsatzstelle und einer zügigen Erkundung wurde die Bergung der verteilten Ladung vorbereitet. Dazu musste der Radlader abgeladen und Schaufeln und Steingabeln bereitgestellt werden. Vorbereitend konnten die Roheisenmasseln zusammengeschoben werden,. Mit der Schaufel des Radladers konnten die Roheisenmasseln dann mühelos aufgenommen und in einen auf dem Wechselladerfahrzeug mitgeführten Abrollbehälter Mulde verladen werden. Um sowohl die Helfer als auch den einspurig fließenden Verkehr nicht weiter zu gefährden wurde dazu für kurze Phasen der Verkehr angehalten. Gleichwohl wurden die Einsatzkräfte durch das voyeuristische Verhalten vieler Verkehrsteilnehmenden belästigt, indem Foto- und Videoaufnahmen beim Passieren der Unfallstelle gemacht wurden.

Vorbereitung der Bergungsarbeiten

Neben der Ladungssicherung konnten ebenfalls Rücksprachen mit dem zur Bergung des havarierten Sattelzuges beauftragten Bergungsunternehmen, der Feuerwehr und dem Spediteur getroffen werden. Durch die schnelle und effiziente Ladungsbergung durch die Kräfte der SEG konnte das Bergungsunternehmen noch vor Einsetzen der Dämmerung mit der Aufrichtung des Sattelzuges beginnen.

Einsatznachbereitung

Nach der Rückkehr in den Ortsverband wurde die geborgene Ladung auf ein Ersatzfahrzeug der Spedition umgeladen. Gleichzeitig wurde die verwendete Ausstattung begutachtet und die Fahrzeuge wieder einsatzbereit gemacht. Neben der personellen Verfügbarkeit ist auch der Zustand der Ausrüstung ein elementarer Schlüssel zum Erfolg und zugleich ein Garant für sicheres Arbeiten. Aus diesem Grund kümmern sich die Helferinnen und Helfer in regelmäßigen Abständen um ihre Ausstattung, kontrollieren und warten die Gerätschaften und bilden sich in deren Handhabung ständig fort. Auch der Austausch über den Ablauf des Einsatzes gehört zum festen Bestandteil. Während der Einsatznachbesprechung wird das Vorgehen gemeinsam mit allen beteiligten Kräften reflektiert, um zukünftig noch besser werden zu können.

Einsatznummer:

4/2021

Eingesetzte Kräfte:

–/3/6/9

Eingesetzte Fahrzeuge:

MTW OV
GKW I (1. TZ)
LKW 11 t WLF mit AB Pritsche/Ladekran
LKW 13 t WLF mit AB Mulde und Anh PF 12 t mit Radlader

Aufgaben:

Ladungsbergung

Einsatzdauer:

ca. 3 Stunden

Angefordert durch:

Autobahnpolizei

Andere Einsatzkräfte

Feuerwehr Ehringshausen

Straßenmeisterei

Bergungsdienst Hergeth


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