Hoya,

Schule mal anders

Eine Abordnung der THW-Jugend Wetzlar besuchte den Junghelfer-Lehrgang am THW-Ausbildungszentrum in Hoya.

Eine Woche fachtechnische Ausbildung

Wie bei den Lehrgängen für die Helferinnen und Helfer wurden die Jugendlichen im Gästehaus des Ausbildungszentrums untergebracht. Jeden Tag standen neue Themen auf dem Lehrgangsplan, die alle an die Ausbildung in den Ortsverbänden anknüpfte. Den großen Unterschied zur Ausbildung in den Ortsverbänden machte das Übungsgelände. So konnten die beiden Gastdozenten Robin Neul (Wetzlar) und Thomas Kilian (Friedrichsthal) eine breit gefächerte Ausbildung für die Jugendlichen anbieten.

Kennenlernen der Rettungsausstattung

Zu Beginn des Lehrgangs schauten sich die Jugendlichen die Rettungsausstattung einer Bergungsgruppe an. Thematisiert wurde im Einzelnen die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) und das Auf- und Abseilgerät Rollgliss. Dabei vertieften die Jugendlichen ihr Wissen und kennen nun die Bestandteile der PSAgA mit ihren Besonderheiten.

Darauf aufbauend beschäftigten sich die Helfer von morgen dann noch mit der Ausstattung zum Transport von Verletzten. Schnell zeigte sich, dass die Beladung eines GKW I mehr zu bieten hat, als bloß Schleifkorb und Einheitskrankentrage: die Jugendlichen wurden kreativ und überlegten, dass auch mit Leiterteilen, Bohlen, Decken, Einreißhaken und Jacken uvm. Behelfsmäßige Tragen gebaut werden können.

Rettungsmethoden

Zur Rettung verletzter Personen ist es dann aber manchmal notwendig Hindernisse aus dem Weg zu schaffen oder diese zu überwinden. Am zweiten Tag beschäftigten sich die Junghelferinnen und Junghelfer dann mit dem Mehrzweckzug, den Hydropressen und den Hebekissen. In einer Stationsausbildung konnten alle Geräte ausgiebig getestet werden.
Am Nachmittag galt es dann sich mit Hilfe von Leitern Konstruktionen zur Rettung von Personen zu bauen. Gerade wenn Eingänge zu Gebäuden versperrt sind, finden Leiterhebel und schiefe Ebene ihre Anwendung. Aber auch das Einsatzgerüstsystem kann Abhilfe schaffen: in Handumdrehen kann ein Einspannausleger gebaut werden, an dem dann verletzte Personen am Rollgliss abgeseilt werden können.

Brückenschlag

Zur Wochenmitte widmeten sich die Junghelferinnen und Junghelfer dann dem Bau eines Behelfsstegs. Der Bocksprengwerksteg wird in Gräben gebaut und erfordert eine Vielzahl an Kreuzbünden. Außerdem zahlt sich eine intensive Vorbereitung mit Aufmaß und dem exakten Positionieren der Rundhölzer aus, wenn sich die Böcke passend ineinanderfügen. Die Jugendlichen zeigten einmal mehr, dass neben der Beherrschung der Werkzeuge auch das Binden von Stichen und Bunden beherrscht wird.
Die Arbeit wurde dann am Nachmittag durch einen Ausflug belohnt: Während ein Teil der Gruppe ein U-Boot-Museum in Hamburg besuchte, fuhr der Rest nach Bremen in das Universum. Dort wurde die Wanderausstellung zur Mobilität und die Dauerausstellung besucht. Die zahlreichen interaktiven Exponate luden zum Mitmachen ein, wodurch die Zeit wie im Fluge verging.

Einsatzübung

Bevor die Junghelferinnen und Junghelfer das Erlernte bei der großen Abschlussübung unter Beweis stellen konnten, wurde am Donnerstagvormittag zunächst noch etwas Einsatztaktik besprochen. Neben den Gefahren der Einsatzstellen und den 5 Phasen der Rettung lernten die Jugendlichen etwas zur Rolle des Unterführers kennen. Außerdem wurde das Funken geübt, was dann manch eine Tücke für die Junghelfer bereithielt.

In der Abschlussübung waren die Jugendlichen mit einem komplexen Szenario konfrontiert: Auf dem Gelände einer Versuchsanstalt ereignete sich eine Explosion, wodurch ein Gebäude einstürzte. In diesem Gebäude und in einem Zug wurden zunächst insgesamt 7 Personen vermisst.

Konzentriert und selbstsicher gingen die Trupps zur Erkundung und zur Rettung der Personen vor. Während die vermisste Person in dem Bahnwagen schnell gefunden und mit Hilfe einer schiefen Ebene schnell gerettet werden konnte, gestalteten sich die Such- und Rettungsmaßnahmen im Trümmerkegel deutlich schwieriger: in dunklen und engen Röhren galt es zunächst die vermissten Personen ausfindig zu machen und dann nach draußen zu transportieren. Gleichzeitig erschwerten einige Gaffer immer wieder die Rettungsarbeiten, wodurch sich die Jugendlichen aber kaum aus der Ruhe bringen ließen. Nach rund zwei Stunden konnten dann alle vermissten Personen gerettet werden.

Grillabend

Zum Abschluss des erfolgreichen Lehrgangs wurde dann noch gemeinsam in der Grillhütte gegrillt. In geselliger Runde blickten alle auf die spannende und ereignisreiche Woche zurück. Gemeinsam wurde über besonders gelungene Übungseinheiten gesprochen, über witzige Erlebnisse gelacht und natürlich durfte auch das Fachsimpeln über sonstige THW-Themen nicht fehlen.

Gemeinsam als Gruppe stark

Insgesamt war es eine sehr erfolgreiche Woche, bei dem alle auf ihre Kosten gekommen sind. War die Gruppe anfangs noch etwas schüchtern, wuchs sie von Tag zu Tag enger zusammen. Neben der fachtechnischen Ausbildung blieb stets genug Raum für kurze Gruppenspiele und das Kennenlernen der anderen Jugendgruppen. So hat sich auch bei dem Jugendlehrgang das herausgestellt, was bereits auf Jugendlagern bemerkt werden konnte: das THW und die THW-Jugend sind eine große Familie.


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